Druckvolumen

Bauraum bei 3D-Druckern: Wie groß sollte mein Drucker sein?

Was soll ich denn mit 300 x 300 x 400 Millimetern?“ – Wenn du dich das auch schon gefragt hast, bist du nicht allein. Bauraum klingt oft nach einer Zahl, die größer gleich besser bedeutet. Aber in der Realität kommt es darauf an, was du drucken willst – und genau das klären wir in diesem Artikel.

Was ist der Bauraum eines 3D-Druckers?

Stell dir vor, du hast eine Box, in der dein zukünftiges Druckobjekt Platz finden muss – genau das beschreibt den Bauraum eines 3D-Druckers. Es gibt an, wie groß ein Objekt maximal sein darf, damit es gedruckt werden kann. Gemessen wird das Ganze in den Dimensionen X (Breite), Y (Tiefe) und Z (Höhe). Typische Maße sehen dann so aus: 220 x 220 x 250 mm.

Druckvolumen bei einem 3D-Drucker

Manchmal wird der Bauraum auch als Druckvolumen oder Bavolumen bezeichnet – beide Begriffe meinen jedoch dasselbe.

Jetzt denkst du vielleicht: „Klingt ja nett, aber was fange ich mit Millimeter-Angaben an?“ Genau hier kommt die Umrechnung in Liter ins Spiel. Liter sind ein intuitiveres Maß, weil wir sie aus dem Alltag kennen – von Getränkeflaschen oder anderen Behälter. So wird es leichter, dir den Bauraum deines Druckers in der Praxis vorzustellen.

Wie rechnet man den Bauraum in Liter um?

Das Umrechnen klingt komplizierter, als es ist. Eigentlich braucht man nur einen Taschenrechner (oder den Kopf, wenn man Mathe mag 😄). Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Bauraum berechnen (in Kubikmillimetern): Multipliziere die drei Dimensionen deines Druckers: X (Breite) × Y (Tiefe) × Z (Höhe). Beispiel:
    220 mm×220 mm×250 mm=12.100.000 mm3
  2. Kubikmillimeter in Kubikzentimeter umrechnen: Ein Kubikzentimeter (cm³) entspricht 1.000 Kubikmillimetern (mm³). Teile also durch 1.000:
    12.100.000 mm3÷1.000=12.100 cm3
  3. Kubikzentimeter in Liter umrechnen: Ein Liter entspricht 1.000 cm³. Teile das Ergebnis erneut durch 1.000:
    12.100 cm3÷1.000=12,1 Liter

Fertig! Dein Drucker hat also einen Bauraum von 12,1 Litern – das ist etwa so groß wie ein 12-Liter-Eimer oder ein großer Schuhkarton. Ziemlich greifbar, oder?

Beim nächsten Mal kannst du aber auch den Kalkulator nutzen 😉


Warum das sinnvoll ist

Vielleicht fragst du dich: „Warum sollte ich das überhaupt in Liter umrechnen?“ Ganz einfach: Es hilft dir, besser abzuschätzen, ob der Drucker zu deinen Anforderungen passt. Zum Beispiel:

  • 120 x 68 x 150 mm (ca. 1,2 Liter): Ideal für kleine, hoch detaillierte Objekte wie Schmuck.
  • 220 x 220 x 250 mm (12,1 Liter): Perfekt für Figuren, kleine Gehäuse oder DIY-Projekte.
  • 300 x 300 x 400 mm (36 Liter): Genug Platz für größere Prototypen, Werkzeuge oder Möbelteile.

Die Umrechnung in Liter macht es dir leichter, die Bauräume verschiedener Drucker zu vergleichen – vor allem, wenn du nicht ständig in Millimetern denkst. Schließlich willst du ja nicht erst beim Drucken merken, dass dein neues Projekt nicht passt, weil die Maße nur auf dem Papier Sinn ergeben haben. 😉

Warum der Bauraum nicht immer ausschlaggebend ist

Klar, ein größerer Bauraum klingt erst mal beeindruckend. Aber mal ehrlich, wirst du wirklich regelmäßig riesige Teile drucken? Ein Beispiel: Der Sovol SV08, ein Drucker mit 350 x 350 x 345 mm und 42 Liter Bauraum, bietet zwar viel Platz, aber dafür brauchst du auch mehr Filament (Druckmaterial), mehr Zeit und oft einen eigenen Tisch, um das Teil unterzubringen.

Außerdem: Ein großer Druck bedeutet oft, dass mehr schiefgehen kann.

Stell dir vor, dein Drucker läuft 20 Stunden, und in der 19. Stunde gibt es einen Filament-Stau – frustrierend, oder? Deshalb sind Drucker mit einem Bauraum bis etwa 27 Liter perfekt für die meisten Anfänger. Sie sind zuverlässiger, einfacher zu handhaben und können fast alles drucken, was du dir ausdenken kannst – zur Not in Einzelteilen.

Wie wirkt sich der Bauraum auf deine Projekte aus?

Der Bauraum deines 3D-Druckers bestimmt, welche Art von Projekten du umsetzen kannst. Ob du Miniaturen für dein nächstes Tabletop-Spiel, Gehäuse für DIY-Gadgets oder eine vollständige Rüstung für dein Cosplay bauen möchtest – alles hängt davon ab, wie viel Platz dir der Drucker bietet.

Kleine Druckprojekte

Bist du ein Fan von kleinen, detailreichen Objekten? Dann ist ein Drucker mit kleinem Bauraum perfekt für dich. Beispiele dafür sind:

  • Figuren: Miniaturen für Tabletop-Spiele wie Dungeons & Dragons.
  • Ersatzteile: Fehlende Schraubenkappen, Clips oder sogar kleine Zahnräder.
  • Gadgets: Handyhalterungen, Schlüsselanhänger oder Dekorationsobjekte.
3D-Druck Miniatur

Ein kleinerer Bauraum (etwa 1–8 Liter oder 100–200 mm in jeder Achse) bringt dir zwei Vorteile:

  • Geringere Kosten: solche Drucker sind oft erschwinglich und liefern gute Qualität.
  • Platzsparend: Ideal, wenn du nur begrenzten Platz hast – kein extra Tisch oder Regal notwendig.

Mittlere Projekte

Suchst du nach einem Allrounder für verschiedenste Projekte? Dann ist ein mittlerer Bauraum dein bester Freund. Beispiele:

  • Gehäuseteile: Perfekt für Arduino-Projekte oder Raspberry-Pi-Cases.
  • Werkzeuge: Schraubenschlüssel, Klemmen oder Halterungen.
  • Prototypen: für Technikprojekte oder kleine Erfindungen.

Ein Drucker mit einem Bauraum von etwa 8–27 Litern bietet dir genug Flexibilität, ohne zu viel Platz zu beanspruchen.

Werkzeug mit 3D-Druck

Vorteile eines mittleren Bauraum:

  • Flexibilität: Du kannst sowohl kleine als auch größere Objekte problemlos drucken.
  • Effizienz: Druckzeiten und Materialverbrauch bleiben in einem vernünftigen Rahmen.

Falls du mal ein größeres Projekt drucken möchtest, kannst du es in Teile zerlegen (mehr dazu später). So bleibst du auch mit einem mittleren Bauraum flexibel.

Große Druckprojekte

Du träumst von epischen Projekten? Möbelteile, Cosplay-Rüstungen oder große Kunstwerke? Dann brauchst du einen Drucker mit einem Bauraum von 30 Litern oder mehr. Beispiele dafür:

  • Möbelteile: wie etwa ein Beistelltisch oder ein Lampenschirm.
  • Cosplay-Rüstungen: Helme, Brustpanzer oder Waffen.
  • Kunstwerke: Skulpturen oder dekorative Elemente für deinen Garten.
Vase in 3D-Druck

Aber Achtung: Größerer Bauraum bedeutet auch größere Herausforderungen:

  • Längere Druckzeiten: Ein Helm kann schon mal 20–30 Stunden brauchen!
  • Höherer Materialverbrauch: Du wirst mehr Filament benötigen und öfter nachkaufen müssen.
  • Mehr Platzbedarf: große Drucker benötigen viel Platz nicht nur für sich, sondern auch für Verbrauchsmaterial.

Falls du solche großen Projekte nur gelegentlich drucken möchtest, überlege, ob du sie in Teilen drucken und zusammenfügen kannst. Das spart dir Zeit und Stress.

Zusammengefasst:

  • Für kleine Projekte reichen Drucker mit einem Bauraum bis 8 Liter völlig aus.
  • Für mittlere Projekte sind 3D-Drucker bis zu einem Bauraum von etwa 28 Liter ideal.
  • Für große, ambitionierte Drucke kommen Geräte wie Sovol SV08 (ca. 42 Liter) infrage.

Am Ende hängt es von deinem Platz, deinem Budget und deinen Projekten ab.

Wie findest du die passende Bauraum-Größe für dich?

Den richtigen Bauraum zu wählen, ist gar nicht so schwer, wenn du ein paar Punkte beachtest. Stell dir dabei vor, was du drucken möchtest, wo du den Drucker platzieren kannst und wie viel du ausgeben willst.

1. Wie groß sind geplante Projekte?

Überleg dir, welche Arten von Objekten du drucken willst. Der Bauraum sollte zu deinem Einsatzzweck passen.

  • Miniaturen für Tabletop-Spiele: Wenn du Figuren für Warhammer oder Dungeons & Dragons druckst, reicht ein kleiner Drucker mit 1–2 Litern.
  • Ersatzteile oder kleine Gehäuse: Für Dinge wie ein Raspberry-Pi-Gehäuse, Zahnräder oder Handyhalterungen sind Drucker mit 8–12 Litern ideal.
  • Große Prototypen oder Möbelteile: Planst du, etwas wie einen Lampenschirm oder größere Dekoobjekte zu drucken? Dann brauchst du mindestens 36 Liter (z. B. Sovol SV08).

2. Wie viel Platz hast du zur Verfügung?

Ein Drucker mit großem Bauraum benötigt oft auch viel physischen Raum. Der Sovol SV08 (42 Liter Bauraum) braucht etwa eine Fläche von etwa 55 × 55 cm – nichts für enge Arbeitszimmer.

Drucker wie der MALYAN M200 Mini passen dagegen auch auf einen Schreibtisch (ca. 15 × 15 cm).

Ein Drucker braucht nicht nur Platz für sich, sondern auch für Zubehör wie Filamentrollen, Ersatzteile und Werkzeuge.

3. Wie teuer ist der Betrieb (Strom- und Materialkosten)?

Ein großer Druck kann leicht 100–300 g Filament (ca. 5–10 €) für den Druck einer normal großen Vase verschlingen. Rechne mit etwa 20 € für 1 kg Filament (reicht für ca. 5–10 mittelgroße Drucke).

Und wenn der Druck mehrere Stunden dauert, dann ist auch die Stromrechnung im Auge zu behalten.

Nicht zu vergessen sind diverse Verschleißteile, die je nachdem, wie oft und wie groß du druckst, erneuert und ausgetauscht werden müssen.

4. Sind Upgrades möglich?

Einige Geräte bieten eine breite Palette an Upgrades, z. B. hochwertigere Druckerplatten oder breitere Düsen.

Prüfe vor dem Kauf, ob dein Drucker Upgrades erlaubt – das spart später Geld.

Auch, wenn es kein „Bauraum-Upgrade“ gibt, so kannst du mit besserer Ausrüstung auch größere Objekte drucken, wenn du sie in kleinere Teile herunterbrichst.

Tricks, um mit kleinerem Bauraum groß zu denken

Ein kleiner Drucker bedeutet nicht, dass du auf große Projekte verzichten musst. Mit ein bisschen Kreativität und den richtigen Techniken kannst du auch mit einem begrenzten Bauraum beeindruckende Ergebnisse erzielen. Hier sind drei Tricks, die dir wirklich helfen:

1. Objekte in Teile zerlegen

Ein Druckbett, das zu klein für dein Projekt ist? Kein Problem: Zerlege dein Objekt in mehrere Teile und setze sie später zusammen! Hier einige Methoden:

  • Stecksysteme: Nutze Nut-und-Feder-Designs oder Steckverbindungen, um Teile ohne Klebstoff zusammenzufügen. Sie sind stabil und einfach in der Handhabung.
  • Kleben: Für dauerhafte Verbindungen kannst du Sekundenkleber oder Epoxidharz verwenden. Tipp: Drucke Klebeflächen leicht rau, damit der Kleber besser haftet.

Beispiel: Du möchtest eine große Vase drucken? Zerlege sie in drei Segmente, drucke jedes einzeln und füge sie sauber zusammen.roße Vase drucken. Zerlege sie in drei Segmente, drucke jedes einzeln und füge sie zusammen.

Zerlegen für kleinen Druckvolumen

Nutze dabei Stecksysteme oder Kleber für eine nahtlose Verbindung.

2. Optimale Nutzung des Druckbettes

Wenn ein Objekt in voller Länge nicht aufs Druckbett passt, hilft eine clevere diagonale Ausrichtung. Diese Methode nutzt die maximal mögliche Druckbettausdehnung und reduziert die Notwendigkeit, Objekte zu zerlegen.

  • Optimale Orientierung: Platziere lange, schmale Objekte diagonal auf dem Druckbett. Tools wie Cura helfen dir, das Modell automatisch auszurichten.
  • Stützstrukturen: Stelle sicher, dass das Objekt während des Drucks stabil bleibt, indem du Stützstrukturen hinzufügst.

Beispiel: Du möchtest eine Schwertklinge für ein Cosplay drucken? Durch die diagonale Ausrichtung kannst du längere Klingen drucken, ohne sie in kleinere Teile aufzuteilen.

3. Mehr Platz durch „Schichten-Druck“

Ein trickreicher Ansatz, um größere Objekte zu drucken, ist der Schichten-Druck: Du druckst mehrere horizontale Schichten eines Objekts und stapelst sie später.

  • Horizontale Segmente: Plane dein Objekt so, dass es in flachen, stapelbaren Schichten gedruckt wird.
  • Zusammenfügen: Verbinde die Schichten durch Kleben, Schrauben oder Stecksysteme.

Beispiel: Für eine große Skulptur kannst du die Basis, den Mittelteil und den oberen Bereich separat drucken. Beim Zusammenfügen entsteht das fertige, große Objekt.

So kannst du mit deinem kleinen Drucker immer noch große Projekte umsetzen!

Fazit

Der Bauraum eines 3D-Druckers ist wichtig – aber nicht alles. Es gibt keinen „idealen“ Bauraum, denn die richtige Größe hängt immer von deinen Projekten, deinem Budget und deinem verfügbaren Platz ab.

Jetzt liegt es an dir: Analysiere, was du wirklich drucken möchtest, und finde das Modell, das perfekt zu dir passt. Denk daran: Auch mit einem kleinen Drucker kannst du Großes erreichen – manchmal sogar wortwörtlich.

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